französischer Politiker; Ministerpräsident 1933, 1934 und 1938-1940; u. a. Kriegsminister und Verteidigungsminister; Präsident der Radikalsozialistischen Partei; in die Zeit seiner Ministerpräsidentschaft (1938) fiel die Viererkonferenz in München zusammen mit Hitler, Chamberlain und Mussolini; Bürgermeister von Avignon 1953-1958
* 18. Juni 1884 Carpentras/Vaucluse
† 10. Oktober 1970 Paris
Wirken
Edouard Daladier wurde am 18. Juni 1884 in Carpentras (Vaucluse) als Sohn eines Bäckers geboren. Er besuchte das Lycée du Parc in Lyon und studierte dann Geschichte. Er war zunächst Geschichtslehrer am Gymnasium von Nizza (1909-10), in Grenoble (12-13), in Marseille (13-14) und dann am Lycée Condorcet in Paris (19).
1919-40 vertrat er Vaucluse als Abgeordneter der Radikalsozialistischen Partei in der französichen Nationalversammlung. Von 1924-25 war er Kolonialminister im Kabinett Herriot. 1930-31 war er Min. für öffentliche Arbeiten in den Kabinetten Chautemps u. Steeg. 1932 Kriegsminister im Kabinett Paul-Boncour.
Von Januar bis Oktober 1933 stand er selbst als Ministerpräsident und Kriegsminister an der Spitze der Regierung, anschließend war er Kriegsminister in den Regierungen Chautemps, Albert Sarraut und wieder Chautemps, (alle 33), dann vom 31. Jan. bis zum 4. Febr. 1934 wieder Ministerpräsident und zugleich Außenminister. 1936 wurde er Präsident der Radikalsozialistischen Partei. 1936-37 war er stellv. Ministerpräsident und Minister für Landesverteidigung, bis er am 10. April ...